Cannabisöl

Die Bezeichnung „Cannabisöl“ kann sehr verwirrend sein. Denn hierbei handelt es sich lediglich um ein Öl auf Hanfbasis. Der lateinische Name von Hanf lautet nämlich Cannabis. Somit sind alle Öle, die auf Hanfbasis hergestellt werden, faktisch Cannabisöle. Diese haben aber nichts mit Marihuana-Öl zu tun, auch wenn dies unter Umständen ebenfalls den Namen Cannabisöl trägt. Dadurch, dass hier keine Spezifikation vorliegt, kommt es beim Kauf oftmals zu großen Verwirrungen. Daher möchten wir Ihnen die Unterschiede zwischen Cannabisöl und Marihuana-Öl wie auch ihre verschiedenen Eigenschaften genau erklären.

Cannabisöl

Die unterschiedlichen Cannabisöle

Es gibt unterschiedliche Öle, die auf Hanfbasis hergestellt werden und welche alle unter die Kategorie Cannabisöl fallen. Dabei ist in der Regel von CBD-Öl (Cannabidiol-Öl) die Rede. Doch auch hier gibt es große Unterschiede, die Sie als CBD-Nutzer kennen sollten. Nur so können Sie das richtige Produkt für sich finden, um Ihre Beschwerden zu lindern.

Cannabisöl als Vollspektrum-Öl
Das wohl beste Öl mit Cannabidiol ist das Vollspektrum-CBD-Öl. Dieses wird in der Regel auf Hanfbasis hergestellt, weshalb es Cannabisöl genannt werden kann. Zu dem Hanfsamenöl wird dann der CBD-Extrakt beigemischt und es entsteht ein Vollspektrum Öl. Der große Unterschied darin besteht, dass man das Vollspektrum Cannabisöl mit CBD-Extrakt herstellt. Somit sind alle Pflanzenstoffe, weitere Cannabinoide und auch Mineralstoffe und Spurenelemente darin enthalten. Somit können die unterschiedlichen Wirkstoffe perfekt auf unseren Körper wirken. Dies nennt sich auch Entourage-Effekt, was besagt, dass die Zusammensetzung der verschiedenen Cannabinoide und weiteren Inhaltsstoffe optimal auf den Körper sowie den Organismus wirken.

Cannabisöl aus CBD-Isolat
Cannabisöl aus CBD-Isolat ist im Grunde nichts anderes als ein reines CBD-Öl. In diesem sind weder die wichtigen Pflanzenstoffe noch andere Cannabinoide oder sonstige Stoffe enthalten. Somit kann mit diesem Öl kein Entourage-Effekt eintreten, da das Isolat nur aus Cannabidiol besteht. Leider heißt dies auch, dass die Wirkung deutlich schlechter ist. Allerdings hat ein Cannabisöl aus Isolat auch einen großen Vorteil. Nicht jeder verträgt ein Vollspektrum-Cannabisöl. Sei es, dass die Pflanzenstoffe oder auch andere Cannabinoide Reaktionen auslösen. Hier kann das Öl aus Isolat ein wichtiger Helfer sein. Denn auch die sehr empfindlichen Menschen müssen so nicht auf das wertvolle CBD-Öl verzichten.

Cannabisöl ohne THC
Jedes Cannabisöl, welches in Deutschland erhältlich ist, darf nur einen bestimmten Anteil an THC enthalten. In Deutschland liegt dieser Wert bei unter 0,2 Prozent. Ist der THC-Anteil nur geringfügig höher, ist das Cannabisöl illegal und darf nicht in den Handel gelangen. Aus diesem Grund haben sich auch verschiedene Hersteller darauf spezialisiert, Cannabisöl ohne THC auf den Markt zu bringen. Diese sind jedoch nicht leicht zu finden. Allerdings ist es ratsam, einen geringen Anteil THC im Cannabisöl zu behalten, da so der Entourage-Effekt eintreten kann. Denn auch THC hat ein hervorragendes Wirkungsspektrum, auch wenn gerade dieses Cannabinoid mit Vorurteilen zu kämpfen hat. THC kann psychoaktiv wirken. Nicht jedoch, wenn der Anteil, wie im CBD-Öl, so gering ist. Da in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben ist, wie hoch der THC-Gehalt im CBD-Öl sein darf, müssen Sie hier keinen Rausch befürchten. Es sei denn, Sie trinken mindestens 100 der CBD-Öl-Fläschchen. Und selbst dann ist zu bezweifeln, ob Sie überhaupt einen Rausch spüren.

Cannabisöl mit THC
Cannabisöl mit THC ist, wie oben beschrieben, nur dann legal, wenn der gesetzliche Anteil von THC unter 0,2 Prozent liegt. Es gibt aber noch das Cannabisöl mit einem deutlich höheren Anteil. Dieses ist allerdings verschreibungspflichtig und nur in Apotheken erhältlich. Der Anteil an THC kann hier, je nach Beschwerden, deutlich höher sein. Medizinisches Cannabis ist eine Kombination aus CBD und THC. In der Regel liegt das Mischverhältnis bei 50:50. Je nach Beschwerdebild ist es aber auch möglich, dass der Anteil an THC bei bis zu 80 Prozent liegen kann.

Rick Simpsons Cannabisöl
Wer sich mit CBD beschäftigt, hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch schon von dem Cannabisöl von Rick Simpson gehört. Der Erfinder Rick Simpson behauptet, mit seinem Öl seien schon unzählige Menschen vom Krebs geheilt worden. Diese Aussage wollen wir so nicht im Raum stehen lassen. Denn es gibt keinen medizinischen, wissenschaftlich belegbaren Hinweis darauf, dass seine Behauptung zutrifft. Wer seinem Öl trotzdem eine solche Wirkung zuschreibt, tut das aus bloßer Überzeugung und/oder Unkenntnis der Faktenlage – rational lässt sich diese Haltung jedenfalls nicht begründen. Rick Simpsons Öl ist hierzulande außerdem illegal. Wir wollen Ihnen diese Cannabisöl nur vorstellen und nicht zur Herstellung animieren. Da der THC-Gehalt dieses speziellen Cannabisöls sehr hoch ist, fällt das Öl in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz und der Besitz ist somit strafbar.

Einnahme von Cannabisöl

Die Einnahme von Cannabisöl steigern Sie langsam, sodass sich Ihr Körper an das CBD gewöhnen kann. Dies bedeutet, dass Sie zu Beginn der Einnahme mit zwei Tropfen 5-Prozent-Öl beginnen. Nach drei bis vier Tagen erhöhen Sie die Dosis auf zweimal zwei Tropfen pro Tag. Weitere drei bis vier Tage später erhöhen Sie wieder zwei Tropfen. Die Erhöhung der Dosis kann im Grund so lange erfolgen, bis Sie eine Besserung der Beschwerden spüren.

Das Cannabisöl wird dabei unter die Zunge getropft und sollte dort ein bis zwei Minuten verbleiben. So wird es von der Mundschleimhaut aufgenommen und gelangt schneller in Ihren Körper. In der Regel dauert es etwa 20 bis 30 Minuten, bis das Cannabidiol wirkt. Bei akuten Beschwerden ist hingegen ein CBD-Liquid empfehlenswert, da die Wirkung innerhalb von wenigen Minuten eintritt. Dabei können Sie mithilfe eines Vaporizers das Cannabisöl verdampfen. Hier müssen Sie jedoch ein entsprechendes CBD-Liquid nutzen, da der Vaporizer sonst verklebt. Über die Lunge kann das Cannabidiol am schnellsten wirken, hat aber den Nachteil, dass die Wirkung ebenso schnell wieder nachlässt. Das Verdampfen von Cannabidiol ist daher nur unterstützend zur Einnahme von Cannabisöl empfehlenswert.

Anwendung

Meistens kommt ein Cannabis-Vollspektrum-Öl zum Einsatz, da so der Entourage-Effekt möglich ist. Dieser kann bei den unterschiedlichsten Beschwerden helfen. Die meisten Nutzer verwenden das Cannabisöl, um Schmerzen zu bekämpfen. Dies können Migräne- oder Kopfschmerzen sein oder auch Schmerzen, die von chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen kommen. Weiterhin wird es bei Entzündungen, Spastiken oder auch zur Entspannung genutzt. In Studien wurde unter anderem belegt, dass das Cannabisöl folgende Effekt hat:

  • antikanzerogen
  • antibakteriell
  • antifungal
  • antimikrobiell
  • antioxidativ
  • antiviral
  • entkrampfend
  • entspannend
  • entzündungshemmend

Dosierung

Um die für Sie perfekte Cannabisöl-Dosierung zu finden, müssen Sie ein wenig probieren und testen. Jeder Mensch reagiert anders auf das wertvolle Öl mit Cannabidiol und daher ist jede Dosierung sehr individuell. Zudem kommt es auf die Beschwerden an und natürlich auch auf den Stoffwechsel oder die Tagesverfassung. Bei der Cannabisöl-Dosierung spielen viele Aspekte eine Rolle. Daher muss sie auch stets nach oben oder unten korrigiert werden.

Eins vorweg: Bei Cannabisöl tritt kein Gewöhnungseffekt ein. Die Aussage, dass Sie nach oben oder unten korrigieren können, hängt lediglich mit Ihren Beschwerden zusammen. Haben Sie einen Schub, wie beispielsweise bei Arthrose, können Sie die Dosis erhöhen. Ist der Schub vorbei und Sie fühlen sich wohl, nehmen Sie einfach weniger Cannabidiol-Öl ein.

In dieser Tabelle finden Sie eine Empfehlung, wie viele Tropfen Ihnen bei den Beschwerden helfen könnten:

Dosierung: 0,5 bis 20 mg CBD pro Tag

Zur Behandlung von: Gemütsstörungen, Kopfschmerzen, PMS, PTBS, Schlafstörungen, Stress, Stoffwechselstörungen, Übelkeit und Erbrechen

Produkt: Cannabisöl mit einer Konzentration von 5 %

Dosierung: 10 bis 100 mg CBD pro Tag

Zur Behandlung von: Angststörungen, Arthritis, Autismus, Autoimmunerkrankungen, Borreliose, chronisch-entzündliches Darmsyndrom, Depressionen, Entzündungen, Fibromyalgie, Multiple Sklerose, psychische Störungen, Schmerzen

Produkt: Cannabisöl mit einer Konzentration von 10 bis 20 %

Dosierung: 50 bis 800 mg CBD pro Tag

Zur Behandlung von: Sehr schwere Erkrankungen. Die Einnahme muss mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden!

Produkt: CBD-Paste mit einer Konzentration von 30 bis 50 %

Wirkung

Dieses hervorragende Wirkungsspektrum zeigt, wie vielseitig Cannabisöl eingesetzt werden kann und wie außergewöhnlich das Öl ist. Daher wird es bei den unterschiedlichsten Erkrankungen genutzt und kann sogar hervorragend auf die Haut wirken. Bei Wunden aller Art kann beispielsweise das Cannabisöl genutzt werden. Lippen- und Genitalherpes können ebenso bekämpft werden wie auch Akne, Pickel und Ekzeme. Ferne nutzen es Personen mit diesen Beschwerden:

  • Adipositas
  • ADHS/ADS
  • Angststörungen/Panikattacken
  • Allergien
  • Alzheimer
  • Arthritis/Arthrose
  • Asthma
  • Autismus
  • Autoimmunerkrankungen
  • Chronisch entzündliche Erkrankungen des Darms
  • Depressionen
  • Diabetes
  • Epilepsie
  • Krebserkrankungen (unterstützend)
  • Migräne/Kopfschmerzen
  • Multiple Sklerose
  • Neurodermitis
  • Parkinson
  • PMS
  • Posttraumatische Belastungsstörungen
  • Schizophrenie
  • Schlafapnoe-Syndrom
  • Schuppenflechte
  • Stress
  • Tourettesyndrom
  • Übelkeit
  • Übergewicht
  • Verletzungen

Die Liste ist noch viel länger und es können noch viele weitere Erkrankungen mit dem Cannabisöl behandelt werden. Natürlich ist eine Behandlung immer mit dem behandelnden Arzt abzuklären. Insbesondere bei einer Selbstmedikation kann es zu unerwünschten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen.

Welches Produkt ist das richtige für mich und was muss ich beim Kauf beachten?

Hat Cannabisöl Nebenwirkungen?

In der Regel hat Cannabisöl keine nennenswerten Nebenwirkungen, wenn Sie es sachgemäß verwenden. Lediglich wenn Sie zu hoch dosiert haben, kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Dies wären beispielsweise:

  • Benommenheit
  • Durchfall
  • erhöhter Augeninnendruck
  • Müdigkeit
  • Mundtrockenheit
  • niedriger Blutdruck

Ferner kann das Cannabidiol-Öl appetithemmend wirken, was viele jedoch als Vorteil ansehen. Ein weiterer Nebeneffekt können Kopfschmerzen oder ein Gefühl der Aufgeputschtheit sein. Dies liegt oftmals an einer falschen, meist zu niedrigen Dosierung. Einen Tropfen des Cannabisöls nachdosiert kann diese Wirkung ins Gegenteil umwandeln.

Im Grund können Sie Cannabisöl nicht überdosieren. Selbst bei der Einnahme einer ganzen Flasche besteht nicht die Gefahr, sich zu vergiften oder high zu werden. Weiterhin müssen Sie sich nicht fürchten, dass bei einem Drogentest das Cannabidiol nachgewiesen wird. Bei einem Drogentest wird nur auf THC untersucht, da dies der Stoff mit der psychoaktiven Wirkung ist. Cannabidiol wirkt nicht berauschend und wirkt sich somit auch nicht auf einen Drogentest aus.

Welche Wechselwirkungen können während der Behandlung auftreten?

Cannabisöl kann verschiedene Enzyme im Körper beeinflussen. Da diese jedoch für den Abbau von Medikamenten wichtig sind, kann es zu Wechselwirkungen kommen. Dies bedeutet, dass ein Medikament entweder zu schnell oder zu langsam abgebaut wird. Bei einem zu schnellen Abbau wirkt es nur für kurze Zeit und die Beschwerden kehren schneller zurück. Bei einem zu langsamen Abbau kann es leider sehr schnell zu einer Überdosierung kommen, auch wenn Sie sich an die genaue Dosierung des Medikamentes halten.

Insbesondere diese Medikamente sollten Sie daher nicht zusammen mit Cannabisöl einnehmen:

  • Gerinnungshemmer Warfarin und Marcumar
  • Neuroleptika Clobazam, Haloperidol und Risperidon
  • Schmerzmittel Diclofenac
  • Säurehemmer Omneprazol und Pantoprazol

Fazit

Cannabisöl ist nicht mit Marihuana-Öl oder Rick Simpsons Öl zu verwechseln, da es in der Regel kaum THC enthält. Dennoch hat es ein sehr breites Wirkungsspektrum und kann bei fast allen Beschwerden eingesetzt werden. Dies ist sicherlich der Grund, weshalb immer mehr Menschen auf das Cannabisöl zurückgreifen und so beispielsweise Schmerzmittel nicht mehr einnehmen müssen. Der Vorteil liegt dabei ganz klar auf der Hand: Cannabisöl ist ohne nennenswerte Nebenwirkungen und selbst die WHO hat in ihrem Bericht festgehalten, dass Cannabidiol keine Gefahr für die Gesundheit darstellt. Cannabisöl ist somit eine Alternative zu zahlreichen Medikamenten. Dennoch ist eine Diagnose des Arztes unausweichlich. Denn Cannabisöl ist kein Wundermittel, auch wenn es mittlerweile von unzähligen Menschen genutzt wird.

Wissenswertes

Cannabisöl bei Krebs

Hier müssen wir mit Ihnen Klartext reden. Denn Cannabisöl ist kein Wundermittel. Es wird explizit nicht zur Heilung eingesetzt. In der Regel wird Cannabisöl lediglich als unterstützende Therapie genutzt. Auch wenn sowohl CBD als auch THC wachstumshemmend auf die Tumorzellen wirken sollen, ist dies bisher nicht in belastbaren Studien belegt worden. Die Studien, die hierzu durchgeführt wurden, stammen alle aus dem Ausland und werden in Europa nicht anerkannt. Als unterstützende Therapie ist Cannabisöl jedoch sehr gut einsetzbar. Durch die entzündungshemmende Wirkung wird die Mundschleimhaut nicht so sehr in Mitleidenschaft gezogen. Zudem wird in der Krebstherapie ein Cannabisöl mit THC eingesetzt, um den Appetit anzuregen oder die Übelkeit und die Schmerzen zu lindern. Doch auch um das Immunsystem zu stärken, wird Cannabisöl (mit und ohne THC) eingesetzt.

Diese Personen müssen auf Cannabisöl verzichten

Selbstverständlich dürfen Schwangere und stillende Mütter kein Cannabisöl verzehren. Cannabisöl hat Einfluss auf die Schwangerschaftsenzyme und außerdem wird der Wirkstoff auch auf den Säugling übertragen. Weiterhin kann es bei Parkinson-Patienten zu einem erhöhten Tremor kommen. Dies ist aber von Patient zu Patient unterschiedlich. Während bei einigen Patienten das Zittern fast vollständig aufhört, wird es bei anderen Patienten stärker. Daher sollte einfach ein persönlicher Versuch damit gestartet werden, wenn der Arzt grünes Licht gibt.

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