Wer im Internet nach CBD-Öl sucht, stolpert auch unweigerlich über den Entourage-Effekt. Die Bezeichnung taucht vor allem dann auf, wenn es um die Wirkung von CBD-Produkten geht. Viele Anwender möchten deshalb wissen, was sich hinter dem Begriff verbirgt.
Als Entourage-Effekt wird im Wesentlichen das Zusammenwirken von CBD mit anderen pflanzlichen Inhaltsstoffen der Cannabispflanze bezeichnet, was zu einer besseren Wirkung von Cannabidiol beitragen soll.
Entourage auf Deutsch: Was heißt eigentlich „Entourage-Effekt“?
Wer den Begriff „Entourage-Effekt“ das erste Mal hört, ist wahrscheinlich überrascht, dass er beim Kauf eines hochwertigen CBD-Produktes eine wichtige Rolle spielen kann. Auch wenn das Wort „Entourage“ sich auf Deutsch nur mit „Gefolge“ übersetzen lässt, kann es durchaus von Vorteil sein, die Bedeutung zu kennen.
Dass der Entourage-Effekt in erster Linie in Verbindung mit Vollspektrum-Ölen genannt wird, ist nicht ohne Grund. Denn: Vollspektrum-Öle bestehen nicht nur aus einem mit CBD angereicherten Trägeröl, sondern aus vielen weiteren pflanzlichen Inhaltsstoffen, die zu einer besseren Wirkung des Öls beitragen sollen.
Während die Wahrnehmung der Hanfpflanze früher auf zwei Wirkstoffe beschränkt blieb, weiß man heute, dass Nutzhanf weitaus mehr Inhaltsstoffe zu bieten hat, die sich in ihrer Wirkung gegenseitig unterstützen können. Entourage-Effekt bedeutet, dass sich ein natürliches Gemisch dieser Inhaltsstoffe durch eine höhere biologische Wertigkeit auszeichnet als ein isolierter Extrakt. Was viele Verbraucher nicht wissen, ist, dass die Hanfpflanze aus vielen weiteren Inhaltsstoffen, darunter Cannabinoide, Terpene und Flavonoide, besteht, die in ihrer Gesamtheit synergetisch wirken können.
Der Entourage-Effekt kann im Allgemeinen mit dem Zusammenspiel von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen verglichen werden, die in Kombination oft besser wirken können. Bestes Beispiel ist das Spurenelement Eisen, das durch die Hinzugabe von Vitamin C vom Körper besser resorbiert werden kann.
Durch die Kombination von verschiedenen Cannabinoiden, Terpenen und Flavonoiden soll schon eine geringe Menge CBD ausreichen, um eine bessere Wirkung erzielen zu können.
Hanfpflanzen bieten mehr als THC und CBD
Bislang waren im Zusammenhang mit Hanf zwei wesentliche Inhaltsstoffe bekannt: CBD und THC, die in ihrer Wirkung jedoch vollkommen gegensätzlich sind. CBD – ein relativ „neuer“ Wirkstoff, der mittlerweile als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt wird – steht dem berauschenden Inhaltsstoff THC gegenüber. Dass CBD, Kurzform für Cannabidiol, als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt werden darf, liegt daran, dass es keine psychoaktive Wirkung besitzt.
Da der Inhaltsstoff THC laut Betäubungsmittelgesetz nicht frei verkäuflich ist, darf er in Deutschland nur höchstens zu 0,2 Prozent in CBD-Produkten enthalten sein. Um dies zu bewerkstelligen, wird der Wirkstoff CBD extrahiert, wobei viele Hersteller auch andere Inhaltsstoffe der Hanfpflanze belassen, um den therapeutischen Nutzen des Entourage-Effektes nutzen zu können.
CBD soll auf den Körper unterschiedlich wirken können. So soll der Wirkstoff positive Effekte auf die Psyche und das Wohlbefinden haben und bei Schlafstörungen, Müdigkeit und Depressionen helfen können. Allerdings kann er auch als natürliches Schmerzmittel eingesetzt werden. Damit die Hanfpflanze ihre volle Wirksamkeit entfalten kann, macht man sich das Zusammenspiel einzelner Bestandteile zunutze.
Nachfolgend zeigen wir dir einige der wichtigsten Bestandteile der Hanfpflanze, die eine große Entourage-Bedeutung haben.
1. Cannabinoide
Neben CBD enthält die Hanfpflanze weitere Cannabinoide, von denen etwa 113 bekannt sind. Eines der bekanntesten Cannabinoide ist CBG (Cannabigerol), das auch als Vorläufer anderer Cannabinoide gilt. Es soll zum Beispiel die nachteilige Wirkung von THC abmildern. Aufgrund seiner beruhigenden Wirkung soll CBG beim Einschlafen helfen und Ängste lindern können.
Ein weiteres Cannabinoid ist CBN (Cannabinol), ein Nebenprodukt von THC, das noch beruhigender wirken soll als CBG. Nicht zu vergessen das Cannabinoid CBC (Cannabichromen), das eine gute Wirksamkeit gegen Angstzustände und Depressionen haben soll. Leider gibt es derzeit nur wenige Studien, die eine genaue Auskunft über die Wirksamkeit einzelner Cannabinoide geben können, jedoch wird sich das in Zukunft womöglich noch ändern.
2. Terpene
Eine weitere Gruppe, die für den Entourage-Effekt von großer Bedeutung ist, sind Terpene. Hierbei handelt es sich um aromatische Verbindungen, die schon bei niedrigen Temperaturen leicht verdunsten und ein bestimmtes Aroma erzeugen können. Sie verleihen Hanfpflanzen ein komplexes Aroma, kommen aber auch in anderen Pflanzen, wie zum Beispiel Zitrusfrüchten, Kiefern, Salbei oder Muskatnuss, vor.
Obwohl Terpene noch nicht einmal zwei Prozent der gesamten Hanfpflanze ausmachen, sind sie für den Entourage-Effekt von großer Bedeutung. Sie können nämlich zu
- einer besseren Absorption im Verdauungstrakt,
- einer Verlangsamung des Stoffwechsels
- und einer Linderung von Schmerzen, Depressionen, Ängsten und Verspannungen
beitragen.
3. Flavonoide
Flavonoide sind Pflanzenstoffe, die für die Färbung von Früchten verantwortlich sind. Sie verleihen Beeren, Äpfeln und Erdbeeren ihre typische Farbe und sollen in Vollspektrum-Ölen ebenfalls enthalten sein. Zwei der bekanntesten Flavonoide sind Quercetin und Katechin, denen man eine antioxidative, entzündungshemmende und antivirale Wirkung nachsagt.
Vollspektrum-Öle oder Isolate?
Viele Verbraucher stellen sich verständlicherweise die Frage, worauf sie beim Kauf von CBD-Produkten achten müssen. Das Angebot an CBD-Produkten ist groß, wobei viele Verbraucher nicht wissen, ob sie zu einem Isolat oder einem Vollspektrum-Öl greifen sollen.
Was bei sämtlichen Produkten in Deutschland einen bestimmten Grenzwert nicht überschreiten darf ist der THC-Gehalt. Dieser sollte nämlich unter 0,2 Prozent liegen, weshalb die Hersteller ihre CBD-Produkte auch aus Nutzhanf herstellen, der einen sehr niedrigen THC-Gehalt aufweist.
Während sich Isolate in erster Linie auf den Wirkstoff CBD konzentrieren, haben Vollspektrum-Öle alles, was für den Entourage-Effekt von Bedeutung ist. Zur Erinnerung: Entourage bedeutet „Gefolge“, weshalb die Inhaltsstoffe der Hanfpflanze nicht isoliert, sondern ebenso extrahiert werden, um den Effekt voll auszunutzen. Dies gelingt durch eine besonders schonende Herstellungsmethode, beispielsweise durch CO2-Extraktion. Hier sollen die für den Entourage-Effekt nützlichen Inhaltsstoffe herausgefiltert werden. Das Ergebnis ist ein reines Öl, das reich an Pflanzenstoffen und arm an Schadstoffen ist.
Sogenannte Vollspektrum-Extrakte sollen in diesem Fall die beste Wahl sein. Forscher gehen derzeit davon aus, dass isolierte CBD-Produkte womöglich in abgeschwächter Form wirken können, während Vollspektrum-Öle die CBD Wirkung verstärken und mögliche Nebenwirkungen abschwächen könnten. Aufgrund ihres synergetischen Zusammenwirkens sollen Vollspektrum-Öle auch eine stärkere Wirkung erzielen können, weshalb die Dosierung geringer ausfällt als bei einem Isolat.
Zusammenfassung: Entourage-Effekt kann die Wirksamkeit von CBD verbessern
Bei der Qualität von CBD-Produkten soll es durchaus Unterschiede geben. Ein Faktor, der bei der Qualität und Wirkung eine große Rolle spielen kann, ist der Entourage-Effekt. Er besagt, dass die Inhaltsstoffe der Hanfpflanze im Zusammenspiel deutlich besser wirken können als in isolierter Form. Zu den wirksamen Inhaltsstoffen gehören Terpene, Flavonoide und Cannabinoide, die die Wirksamkeit von CBD verbessern und mögliche Nebenwirkungen von CBD-Produkten abmildern sollen. Deshalb sollen geringere CBD Dosierungen von Vollspektrum-Produkten ausreichen, um eine mit Isolaten vergleichbare Wirkung erzielen zu können.
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