Wie wirkt CBD?

Cannabidiol (CBD) zählt zu den Cannabinoiden, die von Natur aus in der Hanfpflanze (auch Cannabispflanze genannt) vorkommen. Die prominentesten Cannabinoide sind zum einen Tetrahydrocannabidol (THC), das für die berauschende Wirkung von Cannabis verantwortlich ist, und zum anderen CBD, das in den letzten Jahren aufgrund von therapeutischen und heilenden Fähigkeiten immer mehr in den Fokus der Wissenschaft gerückt ist.

Neben den pflanzlichen Cannabinoiden (Phytocannabinoide) existieren auch körpereigene Cannabinoide, die sogenannten Endocannabinoide, welche im Körper im Endocannabinoid-System wirken. Die Interaktion mit dem menschlichen Endocannabinoid-System befähigt CBD dazu, physiopathologische Prozesse zu regulieren und diverse remittierende Wirkungen im Körper zu entfachen.

Das Endocannabinoid-System und die Cannabinoide

Das Endocannabinoid-System wurde erst 1992 von einem Forschungsteam des US-amerikanischen National Institue of Mental Health unter der Leitung von William Devane und Dr. Lumir Hanus entdeckt und nach den aus der Hanfpflanze stammenden Cannabinoiden benannt. Es ist ein Teil des menschlichen Nervensystems und somit überall im Körper verteilt.

Das Endocannabinoid-System

Die exakten Funktionen des Endocannabinoid-Systems sind noch recht unerforscht. Allerdings deutet – seit der Entdeckung dieses komplexen Cannabinoid-Rezeptorsystems – die Verteilung gewisser Rezeptoren unterschiedliche, vielversprechende Funktionalitäten an. Es ist daher davon auszugehen, dass das Endocannabinoid-System zahlreiche physiologische Prozesse steuert. Dazu zählen vor allem Schmerzwahrnehmung bzw. Schmerzregulation, die Freisetzung von Botenstoffen (Neurotransmittern), Herz-Kreislauf-, Magen-Darm- und Leberfunktionen. Es wird angenommen, dass ein Ungleichgewicht dieses komplexen Systems die Ursache für zahlreiche Krankheitsbilder sein kann.

Zum größten Teil besteht das Endocannabinoid-System aus zwei verschiedenen Rezeptoren: Dem Cannabinoid-Rezeptor 1 (CB1) und dem Cannabinoid-Rezeptor 2 (CB2).

  • CB1-Rezeptoren befinden sich überwiegend in den Nervenzellen des Zentralnervensystems und des peripheren Nervensystems. Sie sind mitunter im Kleinhirn, im Hippocampus, in der Haut, in der Lunge, im Herz und im Magen-Darm-Trakt zu finden.
  • CB2-Rezeptoren kommen hingegen vorwiegend auf Nervenzellen des Immunsystems vor und auf Zellen, die den Knochenstoffwechsel regulieren.

Da Phytocannabinoide den körpereigenen Cannabinoiden strukturell sehr ähnlich sind, können sie Einfluss auf diese beiden Rezeptoren nehmen. Daher sind sie in der Lage, diverse Mechanismen des Körpers in Gang zu setzen. So scheint CBD etwa entzündungshemmende Eigenschaften entfalten zu können. Denn offenbar ist das Endocannabinoid-System auch an der Regulierung von Entzündungen beteiligt. Entsprechend konnten britische Wissenschaftler im Jahr 2018 in einer klinischen, placebokontrollierten Studie zeigen, dass es mehrere Anhaltspunkte dafür gibt, dass CBD für die symptomatische Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen äußerst nützlich sein kann.

Die körpereigenen Endocannabinoide

Durch die Entdeckung der pflanzlichen Cannabinoide wurde zeitgleich das menschliche Endocannabinoid-System entdeckt und damit einhergehend auch die körpereigenen Endocannabinoide.

Zu den wichtigsten Endocannabinoiden zählen Anandamid und 2-Arachidonoylglycerol. Diese Endocannabinoide sind Neurotransmitter, die auf Abruf im Endocannabinoid-System die CB1- und CB2-Rezeptoren aktivieren und das zentrale sowie das periphere Nervensystem beeinflussen. So ist Anandamid – das etymologisch aus der Sprache Sanskrit stammt, wo das Wort „Ananda“ Freude oder reines Glück bedeutet – bei der Regulation des Appetits und der Stimulierung gewisser Gehirnareale eine wichtige Steuereinheit. CBD ist wie Anandamid in der Lage, Veränderungen im Endocannabinoid-System hervorzurufen und diesem System unterliegende Prozesse zu regulieren. CBD aktiviert also indirekt 5-HT1A-Rezeptoren und wirkt sich somit beispielsweise positiv auf den Serotoninspiegel aus.

Wie schnell wirkt CBD?

Wann genau CBD zu wirken beginnt, lässt sich nur schwierig abschätzen, weil verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Der größte Faktor ist der Mensch selbst, da jeder Körper aufgenommene Stoffe unterschiedlich schnell verarbeitet. Körperliche Attribute – etwas das Gewicht sowie die Geschwindigkeit des Stoffwechsels und der Verdauung – bestimmen, wie schnell die Effekte des Cannabidiols wahrgenommen werden können.

Neben der CBD Dosierung spielt allerdings auch die Darreichungsform des CBD eine signifikante Rolle. Denn der Körper verarbeitet die spezifischen CBD-Produkte generell in unterschiedlicher Geschwindigkeit.

  • Am schnellsten setzt die CBD Wirkung bei der Inhalation ein. Durch das Verdampfen von CBD-Liquid gelangt das CBD sehr schnell in den Blutkreislauf und wirkt praktisch sofort. Dazu benötigt man allerdings einen Vaporizer oder eine E-Zigarette. CBD-Liquids sind ein probates Mittel, um akute Beschwerden zu behandeln, wie beispielsweise Schmerzen und Angstzustände.
  • Die zweitschnellste Methode ist die Einnahme von CBD-Öl. Hierbei wird der Wirkstoff über die Mundschleimhäute aufgenommen, wobei die Wirkung in der Regel nach ungefähr 15 Minuten eintritt.
  • CBD-Kapseln oder CBD-Tee gelangen dagegen über die Verdauung in den Blutkreislauf – und das benötigt Zeit. Demnach können hierbei die Effekte des Cannabidiols erst nach 20 Minuten bis zwei Stunden wahrgenommen werden. 
Eine Frau nimmt CBD-Öl entgegen
CBD-Öl kann unterschiedlich eingenommen werden

Wie lang hält die Wirkung von CBD an?

Die Dauer der CBD Wirkung ist von den gleichen Faktoren abhängig, die auch den Eintritt der Wirkung beeinflussen. Weil sich die Produktform und die Dosierung des Cannabidiols sowie das Gewicht, das Alter, der Stoffwechsel und die Verdauung des Anwenders deutlich voneinander unterscheiden können, sind präzise Vorhersagen auch hier schwierig.

CBD-Produkte, die über die Verdauung aufgenommen werden, benötigen grundsätzlich mehr Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten – allerdings wirken sie im Vergleich dann auch am längsten. Generell lässt sich sagen, dass die Effekte von CBD in der Regel mehrere Stunden wahrnehmbar sind.

Hat CBD Nebenwirkungen?

Vorweg ist zu erwähnen, dass CBD als sicherer Wirkstoff gilt und Nebenwirkungen meist erst bei höheren Dosierungen auftreten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft CBD daher als ungefährlich ein.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Mundtrockenheit, niedriger Blutdruck, Benommenheit und Schläfrigkeit. Die Nebenwirkungen von CBD sind im Gegensatz zu herkömmlichen Wirkstoffen, die vergleichbare Symptome bekämpfen, daher eher harmlos.

Dosis und Langzeitwirkung

Studien bestätigten, dass eine Vielzahl an Patienten, die über einen Zeitraum von 6 Monaten täglich bis zu 300 mg CBD oral eingenommen haben, keinerlei Nebenwirkungen verspürte. Es ist dennoch ratsam, die Einnahme von CBD mit einer niedrigen Dosis einzuleiten. Diese lässt sich gegebenenfalls immer noch langsam erhöhen, falls die gewünschte Wirkung ausbleibt. Höhere Dosierungen von 1.200 bis 1.500 mg CBD pro Tag können über einen Zeitraum von bis zu vier Wochen gefahrlos eingenommen werden.

Zusammenfassung: CBD wirkt vielseitig und schonend

Körpereigene Cannabinoide, also Endocannabinoide, wirken aufgrund der großzügigen Verteilung der beiden Cannabinoid-Rezeptoren an vielen unterschiedlichen Stellen im Körper. Sie können im Endocannabinoid-System vielseitige und komplexe Wirkungen hervorrufen. Pflanzliche Cannabinoide, also Phytocannabinoide wie CBD, weisen eine strukturelle Ähnlichkeit zu den Endocannabinoiden auf und können demnach dieselben Rezeptoren im menschlichen Körper ansteuern. Dadurch rufen sie die verschiedensten positiven Effekte hervor.

Die Untersuchung einer brasilianischen Universität zeigte beispielsweise schon im Jahr 2011, dass CBD die Intensität von Unruhe- bzw. Angstzuständen bei Patienten mit sozialer Phobie verringern konnte. Neben der beruhigenden Wirkung vermag CBD durch die Interaktion mit dem Endocannabinoid-System auch Schmerzen zu lindern. In einer großen Menge an präklinischen Untersuchungen hat sich die positive Wirkung von Cannabinoiden auf akute und chronische Schmerzen unter Beweis gestellt.

Des Weiteren ist es ein riesiger Vorteil, dass CBD im Gegensatz zu anderen Wirkstoffen in herkömmlichen Schmerzmitteln je nach Dosierung kaum Nebenwirkungen aufzeigt. Auch die Fähigkeit des Cannabidiols, Entzündungen zu hemmen, Schlafstörungen zu lindern und Muskeln zu entkrampfen ist der Kommunikation mit dem Endocannabinoid-System zu verdanken.


Shops und Hersteller

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Bildnachweis: H_KO / Shutterstock.com

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