So wird CBD hergestellt

CBD-Produkte, die mittels CO2-Extraktion gewonnen werden, sollen besonders hochwertig sein. Dieser Artikel zeigt, warum das so ist und welche Methoden es gibt.

Viele Menschen nutzen CBD-Produkte inzwischen regelmäßig, da man ihnen viele gesundheitliche Vorteile zuschreibt. Bei der Qualität gibt es jedoch durchaus Unterschiede, weshalb Verbraucher nicht gleich zu dem günstigsten CBD-Öl greifen sollten. Sogenannte Vollspektrum-Öle, die mittels CO2-Exraktion decarboxyliert werden, sollen diesbezüglich besonders hochwertig sein. Jedoch weiß niemand so genau, wie man CBD überhaupt gewinnt und welche Bedeutung der Begriff Decarboxylierung hat. Wir bringen Licht ins Dunkel.

CBD Herstellung – von der Pflanze zum Öl

Bevor CBD decarboxyliert werden kann, ist es ein langer Weg. CBD-Produkte durchlaufen nämlich mehrere Produktionsschritte, die – je nach Hersteller – variieren können.

Um überhaupt CBD produzieren zu können, muss Hanf angebaut werden. Für die Gewinnung von Cannabidiol wird jedoch nicht irgendein Hanf verwendet. Als Grundlage dient hier Nutzhanf, dessen THC-Gehalt von Natur aus sehr niedrig ist und unter einem Grenzwert von 0,2 Prozent liegt. Andernfalls würden die Pflanzen einen berauschenden Zustand hervorrufen können, weshalb sie wiederum unter das Betäubungsmittelgesetz fallen würden.

Insgesamt gibt es über 52 verschiedene Hanfsorten, die in der EU zur Gewinnung von Cannabidiol angebaut werden dürfen. Aufgrund ihres niedrigen THC-Gehalts ist das Risiko gering, dass fertige CBD-Produkte einen höheren Gehalt an Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten als erlaubt. Für den Anbau darf nur zertifiziertes Saatgut verwendet werden, das in der EU zugelassen ist.

Um CBD-Öl herzustellen, werden in erster Linie die Blüten der weiblichen Hanfpflanze verwendet. Der größte Anteil an CBD befindet sich dabei in den Pollen der Blüten. Einige Hersteller beziehen auch die Blätter der Hanfpflanze in die Produktion ein. Bevor man sie allerdings für die Herstellung von CBD verwenden kann, müssen sie zirka fünf bis sieben Tage lang getrocknet werden. Dies geschieht in einem kühlen, trocknen und abgedunkelten Raum, der eine gute Durchlüftung gestattet.

Einige Hersteller versuchen diesen Produktionsschritt zu beschleunigen, indem sie die Pflanzenbestandteile im Ofen trocknen. Jedoch ist hier die Gefahr groß, dass durch die Hitze wertvolle Inhaltsstoffe zerstört werden, was sich wiederum nachteilig auf die Qualität der CBD-Produkte auswirken kann.

Extrahieren Bedeutung

Wenn von der Herstellung von CBD die Rede ist, kommt meist auch der Begriff „Extraktion“ ins Spiel. Doch: Was hat das Extrahieren für eine Bedeutung und warum ist es eigentlich so wichtig bei der Gewinnung von CBD?

Das Extrahieren ist von Bedeutung, da es sich hier um den eigentlichen Produktionsprozess zur Herstellung von CBD-Produkten handelt. Nachdem die Hanfblüten und Blätter geerntet und besonders schonend getrocknet wurden, muss das in der Hanfpflanze enthaltene CBD extrahiert werden. Leider liegt der gewünschte Inhaltsstoff noch nicht fertig als Cannabidiol (CBD), sondern nur in einer Vorstufe, einer Carbonsäure (CBDa) vor. Um daraus CBD herzustellen, kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz, die dazu beitragen können, dass das CBDa decarboxyliert wird, indem man ein Kohlenstoffdioxid-Molekül abspaltet.

Warum werden die Inhaltsstoffe decarboxyliert?

Wenn etwas decarboxyliert wird, ist damit immer eine chemische Reaktion gemeint. Was viele Käufer von CBD nämlich nicht wissen, ist, dass die Bestandteile der Hanfpflanze in roher Form vorliegen, die der Körper nicht verwerten kann. Indem die Inhaltsstoffe der Hanfpflanze jedoch decarboxyliert werden, kann die chemische Struktur so verändert werden, dass die Bestandteile die gewünschte Wirkung erzeugen können.

Grundsätzlich liegen sämtliche Bestandteile der Hanfpflanze nicht in der aktiven Form vor, da sie eine Carboxylgruppe und ein Kohlenstoffdioxid-Molekül enthalten. Sobald diese Gruppe decarboxyliert wird, entsteht aus CBDa (Cannabidiolsäure) Cannabidiol. Wissenschaftlich gesehen handelt es sich bei der Umwandlung um einen „Alterungsprozess“, der auch durch eine lange Lagerung erreicht werden könnte. Da das Cannabidiol jedoch für die Herstellung von CBD-Produkten verwendet wird, erzielen Hersteller schnellere Resultate, wenn CBDa decarboxyliert und in CBD umgewandelt wird.

Ein Hanfbauer steht in einer Hanfplantage
Wie kommt das CBD-Öl von der Pflanze in die Flasche?

Die Decarboxylierung erfordert jedoch sehr viel Fachwissen und Fingerspitzengefühl. Bei der Decarboxylierung dürfen nämlich weder die Temperatur noch die Zeit über- oder unterschritten werden. Als Faustregel gilt jedoch: Je höher die Temperatur ist, desto kürzer fällt die Decarboxylierung aus. Viele Hersteller achten heute darauf, dass bestimmte Nebenstoffe, wie zum Beispiel Terpene und andere Cannabinoide, ebenfalls erhalten bleiben. Diese Nebenstoffe sollen die Wirkung des Cannabidiols verstärken können (Entourage-Effekt).

Welche Extraktionsmethoden gibt es?

Das Extrahieren ist von Bedeutung und wirkt sich auf die Qualität des CBD-Öls aus. Für die Herstellung stehen dabei unterschiedliche Extraktionsverfahren zur Verfügung, die mitunter auch den Preis der CBD-Produkte bestimmen. Die Extraktion kann grundsätzlich durch

  • Erhitzung,
  • Lösungsmittel,
  • CO2-Extraktion,
  • Öl oder
  • Wasser

in Gang gesetzt werden.

1. Extraktion durch Erhitzen

Die Temperatur kann bei der Herstellung von CBD entscheidend sein. Je höher sie ist, desto weniger Zeit nimmt der Extraktionsprozess in Anspruch. Nachteil dieser Methode ist jedoch, dass die hohen Temperaturen die enthaltenen Terpene zerstören können, was sich wiederum negativ auf den Entourage-Effekt auswirken kann. Aus diesem Grund wählen viele Hersteller das zweistufige Erhitzen aus, das wesentlich schonender ist als der schnelle Temperaturanstieg.

2. Extraktion durch Lösungsmittel

Durch den Einsatz von Lösungsmitteln sind Hersteller ebenfalls in der Lage, CBD aus Hanf zu gewinnen. Eingesetzt werden Butan, Ethanol, Isopropanol, Hexan oder Alkohol, die jedoch leicht entzündlich sind, weshalb die Extraktion in geschlossenen Regelkreisen erfolgt. Leider wird durch dieses Verfahren auch das Chlorophyll der Hanfpflanze herausgelöst, was zu einem bitteren Geschmack führen kann.

3. CO2-Extraktion

Bei der CO2-Extraktion kommt Kohlendioxid zum Einsatz, um die Inhaltsstoffe aus der Hanfpflanze herauszulösen. Dass gerade die Art des Extrahierens von Bedeutung ist, zeigt dieses Verfahren, das in drei Kategorien eingeteilt wird:

  • oberkritisches Verfahren
  • mittelkritisches Verfahren
  • unterkritisches Verfahren

Das Verfahren ähnelt zwar im Wesentlichen der Extraktion mit Lösungsmitteln, jedoch birgt es keine Risiken. Außerdem können die Inhaltsstoffe sehr viel schonender herausgelöst werden, wobei auch die begleitenden Inhaltsstoffe erhalten bleiben (Entourage-Effekt). Einziger Nachteil ist, dass das Verfahren etwas teurer ist, was viele Verbraucher jedoch gerne in Kauf nehmen.

Besonders häufig verwendet wird das überkritische Verfahren, das die besten Ergebnisse liefert und nicht nur CBD, sondern auch andere wertvolle Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Terpene, Carotinoide, Cannabinoide, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren herauslöst. Das überkritische Verfahren findet dabei in drei Schritten statt. Zuerst wird die Pflanze erhitzt, wobei die maximale Temperatur zwischen 100 und 150 Grad Celsius liegt. Durch das Erhitzen können die einzelnen Pflanzenbestandteile in kleinste Bestandteile aufgelöst und decarboxyliert werden. In diesem Schritt wird die Carbonsäure in CBD umgewandelt.

Im zweiten Schritt wird Kohlendioxid komprimiert, indem es in einen speziellen Extraktor geleitet wird, in dem sich auch die Bestandteile der Hanfpflanze befinden. Im letzten Schritt gelangen die extrahierten Stoffe in den sogenannten Separator, um die letzten Bestandteile mithilfe von Druck und Temperatur zu trennen. Gegenüber anderen Verfahren soll die Extraktion mit CO2 den großen Vorteil haben, dass das fertige CBD-Öl besonders rein sein ist.

4. Extraktion mit Öl

Eine besonders günstige Methode ist die Extraktion mit Öl. Hier werden die Pflanzenbestandteile, die decarboxyliert werden sollen, mit Pflanzenöl bedeckt und behutsam erhitzt. Da die Cannabinoide fettlöslich sind, kann es durchaus sein, dass sie sich mithilfe von Öl herauslösen lassen. Allerdings ist diese Extraktion als professionelle Extraktion weniger geeignet, da die Ausbeute an Inhaltsstoffen gering ist.

5. Extraktion mit Wasser

Bei der sogenannten Wasserfiltration arbeiten die Hersteller mit einem hohen Druck, indem die Pflanzenbestandteile durch einen speziellen Filter gepresst und voneinander getrennt werden. Obwohl sich das Verfahren einfach anhört, ist die Durchführung nicht nur äußerst schwierig, sondern auch sehr kostspielig.

CBD-Öl oder Vollspektrum-Öl?

CBD-Öl wird im Handel in kleinen Flaschen mit Pipette angeboten, um es tröpfchenweise zu dosieren und besser einnehmen zu können. Für die Herstellung ist allerdings ein sogenanntes Trägeröl notwendig, das den decarboxylierten Wirkstoff CBD enthält. Neben Hanfsamenöl kommen hier Kokosöl und Olivenöl zum Einsatz.

Im Gegensatz zu reinem CBD-Öl sollen Vollspektrum-Öle etwas hochwertiger sein, da sie aus weiteren wertvollen Pflanzenstoffen bestehen, die für den Entourage-Effekt nützlich sein können.

Zusammenfassung: CBD kann mit CO2 am besten decarboxyliert werden

Die Herstellung von CBD ist aufwendig und kostspielig, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass die Produkte grundsätzlich etwas teurer sind. Mithilfe von CO2 soll eines der reinsten CBD-Öle hergestellt werden können, das nicht nur CBD, sondern auch weitere Pflanzenstoffe enthält, die zu einer verstärkten CBD Wirkung beitragen können.


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Bildnachweis: WAYHOME studio / Shutterstock.com, Seth Michael / Shutterstock.com

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